Bericht vom Berliner Jahresauftaktturnier
Tauwetter herrschte in Berlin, aber nicht im en passant: Dort hatten sich beim Jahresauftaktturnier von Berlin Backgammon 20 Falken (Masters) und eine Taube (Beginner) versammelt, um herauszufinden, wer den besten Rutsch (das ist etymologisch der Kopf und übertragen der Beginn, daher nicht ins, sondern) im neuen Jahr haben würde. Unter den Teilnehmern gab es ein neues Gesicht und drei, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben.
Impressionen aus der Vorrunde: Bernd Hoffmeister (li) gegen Dieter Lehninger
Bernd Hoffmeister, der kürzlich nach Berlin gezogen ist und nach langer Pause den Wiedereinstieg ins Turnierleben wagte, startete in der Mastersklasse. Herzlich willkommen, Bernd!
Der gute Dieter Lehninger, genannt GuDie, der viel Erfahrung in der Berliner Liga gesammelt hat, in grauer Vorzeit auch schon zwei Mal bei unserem Turnier dabei war und daher den meisten Turnierteilnehmern schon bekannt ist, hat sich entschlossen, in dieser Saison um die Krone, die Berliner Meisterschaft, mitzuspielen.
Impressionen aus der Vorrunde: Kurt Zerwer (li) gegen Dieter Münster, dahinter Christian Plenz, Berliner Meister 2009 (li), gegen Matthias Strumpf, den Vizemeister. Ralf kiebitzt
Ein Jahr haben wir Christian Plenz nicht mehr gesehen, den Deutschen und Berliner Meister von 2009, der inzwischen in München lebt. Ab und zu kommt er noch nach Berlin und nutzt den Aufenthalt, um an unserem Turnier teilzunehmen.
Kann einsetzen: Carlo Petkovsek (li) gegen Hamid Akbari
Hamid, der wieder in Dresden lebt, taucht zwar sporadisch bei der Chouette auf, hat aber im letzten Jahr nicht um die Meisterschaft mitgespielt.
Im Viertelfinale: Ralf (li) gegen Helmut Krausser
Noch länger war Helmut Krausser nicht dabei, der sich eindrucksvoll zurückmeldete. Schön, dass ihr wieder dabei ward! Wir hoffen, dass es Euch so gut wie allen anderen gefallen hat und laden Euch ein, bald wiederzukommen!
Der Turniertag begann mit einer kurzen Aussprache zum Modus des Stechens. Wie ihr wisst, wird bei Punktgleichheit durch ein Onepointer-Stechen ermittelt, wer in die Hauptrunde darf und wer in die Second Chance muss. Ähnlich wird bei der Zulassung zur Second Chance verfahren, nur darf hier jeder mitspielen, der in der Vorrunde mindestens einen Sieg errungen hat. Dieses Verfahren hat Vor- und Nachteile: Zu den Vorteilen gehört, dass es klar und transparent ist, und dass man es bis zu einem gewissen Grad selbst in der Hand hat, ob man weiterkommt oder nicht.
Entspannt: Sokrates Bukalis (sitzend), Gerhard Zerbin
Zu den Nachteilen gehört, dass es kompliziert und daher schwer zu handlen ist, und dass es Zeit kostet, die oft von der Essenspause abgeht. Eine kurze Diskussion und das abschließende Meinungsbild haben ergeben, dass es keine einfache Lösung und auch keine klare Mehrheitsmeinung gibt. An alle Interessierten ergeht die Aufforderung, sich Gedanken zu machen, um vielleicht im Laufe des Jahres eine Lösung zu finden, die besser ist als das derzeitige Verfahren, und die wir in der Saison 2017 implementieren können.
Impressionen aus der Vorrunde: Thomas Krüger (li) und Michael Horchler, heute ohne Fortune
Wir werden Berlin Backgammon und seine Formate nur dann voranbringen, wenn wir alle, die Backgamon Community von Berlin, etwas dafür tun. Die „Hauptamtlichen“, also auch ich, tun mehr als andere, aber allein ist es nicht zu schaffen. Wir sollten alle beständig darauf hinarbeiten, neue Mitspieler und vor allem Mitspielerinnen zu werben und gewinnen, Neulinge nicht zu verschrecken, sondern einladen wiederzukommen, Anfängern – sofern sie es wünschen – unseren Lieblingssport erklären, usw. usf.
Impressionen aus der Vorrunde: Andreas Kohlschmidt (li) und Carsten Müncheberg haben gute Laune
Die Vorrunde begann gleich nach der Aussprache, und an ihrem Ende standen drei Spieler mit 5 Siegen auf dem Scoresheet: Thomas Krüger, Hamid Akbari und Dankwart Plattner (ich hatte allerdings ein Freilos im Portfeuille). Noch nie zuvor waren so viele Spieler unbefleckt durch die Vorrunde und direkt in die Finalrunde gelangt. (Dieses Ergebnis ist nur möglich, seit wir die Paarungen aller Vorrunden gleich zu Beginn des Turniers frei auslosen).
Kopfzerbrechen: Rolf Schüler, amtierender Meister (li), gegen Bernhard Ludwig Winkelhaus
Zwei weiter Spieler (Gerhard Zerbin und Igor K) waren mit ihren vier Siegen ebenfalls sorgenfrei, während vier Spieler mit drei Siegen bangen mussten, denn für einen von ihnen war in der Hauptrunde kein Platz. Carsten Müncheberg und Helmut Krausser hatten sich ein Freilos erworben, Ralf und Thorsten mussten das Stechen ausspielen, und Ralf sprang als letzter über die Hürde, Thorsten stand als erster Teilnehmer der Second Chance fest.
Im Viertelfinale der Second Chance: Hamid Akbari (li) gegen Thorsten Miesel
Im Stechen um die Second Chance tummelten sich, nachdem Dieter Lehninger das Turnier trotz zweier Siege nach der Vorrunde verlassen hatte, elf Spieler (alle Teilnehmer hatten mindestens einen Sieg). Drei mussten aufgrund ihres verdienten Freiloses nicht spielen (Christian Plenz, Bernd Hoffmeister, Matthias Strumpf), in den vier notwendigen Onepointern setzten sich Andreas Kohlschmidt, Bernhard Ludwig Winkelhaus, Dieter Münster und Rolf Schüler durch. Für Carlo, Michael, Kurt und Sokrates war das Turnier am frühen Abend zu Ende.
Halbfinale: Helmut Krausser (li) gegen Carsten Müncheberg
In der Hauptrunde schickte Helmut Krausser, der über das Stechen in die Hauptrunde gekommen war, den ebenfalls übers Stechen gekommenen Ralf in die Second Chance und setzte sich im Halbfinale auch gegen Carsten Müncheberg durch.
Halbfinale: Thomas Krüger (re) gegen Dankwart Plattner, dahinter Hamid Akbari (li) gegen Thorsten Miesel
Dann musste er warten, denn sein Finalgegner musste noch zwischen Thomas Krüger (der zuvor Igor K relegiert hatte) und Dankwart Plattner (der Hamid trotz eines kapitalen Cube-Blunders glücklich besiegen konnte [Edit: So kann man sich irren: Die richtige Entscheidung lautete Doppel/Pass]) ausgespielt werden. Thomas setzte sich durch, konnte aber im Finale nicht mithalten.
Händedruck vor dem Finale : Thomas Krüger (li) gegen Helmut Krausser
Beide Spieler begannen nervös und spielten im ersten Spiel nicht sonderlich gut. Bis zu Helmuts 6-4-Führung war das Match recht ausgeglichen, dann gab Thomas einen frühen und guten Cube, den Helmut annahm. Die Ex-Post-Analyse empfiehlt ein leichtes Pass (alle Matches demnächst im Matcharchiv).
Im Finale: Helmut Krausser (re) zieht energisch, Thomas Krüger macht keinen glücklichen Eindruck
Im Bear-off musste Thomas, der bereits unterwegs zum Gammon war, dann einen Blot stehen lassen, den er auch mit dem nächsten Wurf nicht in Sicherheit bringen konnte und den Helmut schließlich traf. Thomas fand den Weg durch Helmuts tiefgestaffelte Abfangjäger nicht, tanzte oder wurde immer wieder getroffen, und verlor schließlich das Spiel zum 4-8. Die folgende Crawford-Partie ließ sich Helmut, der im Match etwas besser als Thomas gespielt hat, nicht nehmen: Spiel, Match, Turniersieg und der beste Rutsch für Helmut! Glückwunsch, Helmut, zum gelungenen Wiedereinstieg, Gratulation, Thomas, zum zweiten Platz!
Händedruck vor dem Match um den dritten Platz: Carsten Müncheberg (re) gegen Dankwart Plattner
Im Spiel um den dritten Platz konnte sich Dankwart gegen Carsten durchsetzen. Gratulation auch Euch beiden!
Während das Turnierfinale noch zugange war, hatte auch das Finale der Second Chance begonnen. Es wurde zwischen Igor K und Gerhard Zerbin ausgetragen. Beide waren im Viertelfinale aus der Hauptrunde relegiert worden; Igor konnte sich gegen Christian Plenz und Hamid Akbari (der ebenfalls aus der Hauptrunde gekommen war) durchsetzen; Gerhard hatte nacheinander Rolf Schüler und Ralf Sudbrak schlagen können (überhaupt waren in den Halbfinals der Second Chance nur noch die Verlierer des Viertelfinals vertreten, alle direkt oder übers Stechen in die Second Chance Gekommenen waren da schon ausgeschieden).
Händedruck vor dem Finale der Second Chance: IK (In Kognito) gegen Gerhard Zerbin
In dem kleinen Finale konnte sich Igor K in einem einseitigen Match klar durchsetzen. Glückwunsch, Igor, und Gratulation, Gerhard, zum guten Ergebnis!
Der Side Pool ging dieses Mal an drei Spieler: Hamid, Gerhard und Igor K, die Verlierer (!) der Viertefinals (!), waren die einzigen verbliebenen Side Pool-Spieler und teilten ihn sich zu gleichen Teilen.
Die parallel zum Turnier ausgetragenen zwei Satellitenturniere (in denen es um einen freien Startplatz bei einem der nächsten Monatsturniere geht) haben Rolf Schüler und Matthias Strumpf gewonnen.
Die Tabelle nach dem ersten Turnier der Saison ist noch nicht sehr aussagekräftig. Thomas führt die Tabelle trotz der Niederlage im Finalmatch an, da er in der Vorrunde zwei Matches mehr als Helmut, der zusammen mit Igor K auf dem dritten Platz steht, gewonnen hat. Hinter Thomas hat der Turnierverlauf mich untergebracht – 50 Punkte aus der Vorrunde und der dritte Platz machen’s möglich. Die 21 Teilnehmer haben 165 EUR in die Jahrespools eingezahlt – das ist doch ein vielversprechender Anfang. Der Betrag wird mit weiteren Einzahlungen beim Jahresendturnier an die Addedqualifizierten ausgeschüttet. Ich bin gespannt!
Auf die nächste Gelegenheit in diesem Jahr, Siege, Punkte und Preisgeldplätze bei Berlin Backgammon ins Visier zu nehmen, müssen wir fünf Wochen warten. Sie ist beim Februarturnier am 13. Februar 2016 um 13 Uhr (Anmeldung ab 12:30 Uhr, Auslosung um 12:55 Uhr) im en passant, Schönhauser Allee 58 (U2 Eberswalder Str.), 10437 Berlin, Tel. 0177–7383899. Die Auslosung für das Satellitenturnier findet bereits um 12:45 statt, die erste Runde wird vor dem Start des Hauptturniers gespielt.
Bis dann,
Dankwart
Finalrunde
1. Helmut Krausser
2. Thomas Krüger
3. Dankwart Plattner
4. Carsten Müncheberg
Second Chance
1. Igor Kaplanski
2. Gerhard Zerbin
Satellit 1
Rolf Schüler
Satellit 2
Matthias Strumpf
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